Lexika schweigen ihn tot: Johann Jakob Kaup

Darmstadt / Wiesbaden – Er war im 19. Jahrhundert einer der bedeutendsten Zoologen und Paläontologen und steht trotzdem in keinem gedruckten Lexikon der Gegenwart. Zahlreiche heutige und ausgestorbene Insekten, Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere verdanken ihm ihren wissenschaftlichen Namen.

Als Erster beschrieb Kaup den riesigen Rhein-Elefanten Deinotherium giganteum, den löwengroßen Säbelzahntiger Machairodus aphanistus, das bizarr aussehende Krallentier Chalicotherium goldfussi und viele andere exotische Tiere am Ur-Rhein in Rheinhessen aus dem Miozän vor etwa zehn Millionen Jahren. Ihm verdankt auch das rätselhafte Handtier Chirotherium aus der Triaszeit vor rund 240 Millionen Jahren seinen Namen. Unter anderem hat er den Begriff Pterosauria für die Flugsaurier geprägt.

Über den Mann, von dem hier die Rede ist, erschien jetzt eine 256 Seiten umfassende Biografie mit dem Titel „Johann Jakob Kaup. Der große Naturforscher aus Darmstadt“ (ISBN: 3640849167). Verfasser dieses reich bebilderten Werkes ist der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst, der bereits zahlreiche Bücher über paläontologische Themen veröffentlicht hat. Die Biografie über Johann Jakob Kaup erschien bei „GRIN Verlag für akademische Texte“ (München) als gedrucktes Taschenbuch und als E-Book im PDF-Format.

Kaups Kindheit und Jugend stand unter keinem guten Stern. Er wurde 1803 in Darmstadt als Sohn eines Offiziers unehelich geboren und wuchs dort ohne Vater in ärmlichen Verhältnissen auf. Seine Lehrer trauten ihm wenig zu. Als seine Mutter 1820 starb, war er 17 Jahre alt und mittellos. Geld bleib auch später meistens knapp, weil ihn seine Dienstherren schlecht bezahlten.

Obwohl er nur zwei Semester in Göttingen und Heidelberg studierte, entwickelte er sich zu einem der ganz Großen in der Zoologie und Paläontologie. Viele bedeutende Naturforscher im In- und Ausland schätzten ihn sehr, schrieben ihm Briefe, besuchten ihn, luden ihn ein und tauschten mit ihm Museumsobjekte. Wie manch anderer Gelehrte seiner Zeit war auch er vor wissenschaftlichen Irrtümern nicht gefeit.

Als Kaup 1873 im Alter von 70 Jahren in Darmstadt starb trauerten seine Frau, vier Töchter und ein Sohn um ihn. An ihn erinnern die Kaupstraße in Darmstadt, das Kaup-Archiv und die wissenschaftliche Publikation „Kaupia“ des Hessischen Landesmuseums Darmstadt, der Mount Kaup in Neuseeland und einige wissenschaftliche Tiernamen.

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